Allplan Cloud: Der fehlende Baustein für die digitale Baustelle

KI in der deutschen Bauindustrie: Baustelle 4.0By 3L3C

Allplan Cloud Services verbinden BIM, Cloud und IFC-Viewer zu durchgängigen Design-to-Build-Workflows – und legen die Datenbasis für die Baustelle 4.0 mit KI.

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Allplan Cloud: Der fehlende Baustein für die digitale Baustelle

Im deutschsprachigen Bauwesen ist gerade ein Wendepunkt erreicht: Während auf vielen Baustellen noch Papierpläne im Wind flattern, steuern Vorreiter ihre Projekte längst über Cloud-Plattformen, BIM-Modelle und KI-gestützte Workflows. Genau hier setzt die neue Allplan Cloud mit integriertem Allplan Cloud Viewer an – und schließt eine der entscheidenden Lücken auf dem Weg zur „Baustelle 4.0“.

In dieser Beitrag der Serie „KI in der deutschen Bauindustrie: Baustelle 4.0“ zeigen wir, welche Rolle Cloud-BIM, offene Datenformate (IFC) und intelligente Workflows für Planer, Bauunternehmen und Tragwerksplaner in Deutschland und Österreich spielen – und wie Allplan Cloud Services ganz konkret helfen, Design-to-Build-Prozesse zu beschleunigen, Fehler zu reduzieren und die Basis für KI-Anwendungen zu legen.

1. Warum Cloud-BIM jetzt zum Wettbewerbsfaktor wird

Die Baukonjunktur steht unter Druck: gestiegene Baukosten, Fachkräftemangel, hoher Termindruck – gerade im Herbst/Winter 2025 spüren viele Unternehmen, dass sie mit klassischen Prozessen an Grenzen stoßen. Wer weiterhin mit isolierten Insellösungen, lokalen Dateien und E-Mail-Anhängen arbeitet, verliert Zeit und Transparenz.

Cloud-basierte BIM-Plattformen sind deshalb mehr als ein IT-Trend:

  • Sie schaffen eine einzige verlässliche Datenbasis über alle Projektphasen.
  • Sie ermöglichen Standortunabhängigkeit – Büro, Homeoffice und Baustelle arbeiten im selben Modell.
  • Sie legen den Daten-Grundstein für KI: Nur strukturierte, zentral verfügbare Informationen lassen sich später durch KI auswerten.

Mit der Einführung der Allplan Cloud Services im Rahmen der Allplan Subscription positioniert sich ALLPLAN genau an dieser Schnittstelle: zwischen klassischer Desktop-Planung und moderner Cloud-Kollaboration.

2. Was hinter Allplan Cloud Services steckt

Allplan Cloud ist nicht „nur ein weiteres Tool“, sondern eine BIM-Kollaborationsplattform, die mehrere bisher getrennte Bausteine bündelt:

  • Bimplus by ALLPLAN als zentrale Cloud-BIM-Plattform
  • Allplan Share für das gemeinsame Arbeiten an Allplan-Projekten über Standorte hinweg
  • Allplan Exchange zur Planverteilung an interne und externe Projektbeteiligte
  • Allplan Workgroup Manager für Multi-User- und Rechteverwaltung in größeren Teams

Diese Services sind nun direkt in die Allplan Subscription integriert. Damit wird der Wechsel von lokal gespeicherten Projekten hin zu einer durchgängigen Design-to-Build-Kette deutlich einfacher.

2.1. Lückenschluss zwischen Desktop und Cloud

Für viele Büros war bisher die größte Hürde: Die eigentliche Planung findet im Desktop-Programm statt, während die Koordination und Modellprüfung teilweise in anderen Systemen läuft. Das führt zu:

  • Doppelter Datenhaltung
  • Versionskonflikten
  • Medienbrüchen bei der Kommunikation

Die Allplan Cloud setzt genau hier an und bietet:

  • Direkte Anbindung der Autorenwerkzeuge an die Kollaborationsplattform
  • Gemeinsame Nutzung der Modelle in der Cloud, ohne komplizierte Ex- und Importe
  • Eine Basis, auf der KI-gestützte Prüf- und Analysefunktionen zukünftig aufsetzen können

2.2. Spezialanwendungen für Tragwerksplanung und Statik

Besonders interessant für Tragwerksplaner und Ingenieurbüros: Die Allplan Cloud integriert

  • spezielle Anwendungen für die durchgängige Tragwerksplanung,
  • sowie den AutoConverter für den Datenaustausch mit Statiklösungen.

Damit wird aus dem BIM-Modell ein verwertbares Rechenmodell, das sich sowohl für manuelle Bemessung als auch für spätere KI-unterstützte Optimierungen (z. B. Materialeinsparung) nutzen lässt.

3. Der Allplan Cloud Viewer: IFC-Modelle in Sekunden prüfen

Eines der ersten neuen Elemente im erweiterten Allplan Cloud Portfolio ist der Allplan Cloud Viewer, integriert in Bimplus. Sein Fokus: schnelle Visualisierung von IFC-Dateien.

3.1. Das Problem: Schwerfällige IFC-Workflows

In vielen Büros sieht der Alltag so aus:

  1. Große IFC-Datei erhalten (z. B. vom TGA-Planer oder vom Generalplaner)
  2. Datei vollständig in eine Plattform importieren
  3. Warten, bis der Import fertig ist
  4. Erst dann prüfen, ob die Datei überhaupt für das eigene Projekt relevant oder korrekt ist

Das kostet Zeit – und blockiert im Zweifel auch noch Rechenressourcen.

3.2. Die Lösung: Schnelle Vorschau statt Voll-Import

Der Allplan Cloud Viewer dreht diesen Ablauf um:

  • IFC-Dateien werden leichtgewichtig in der Cloud visualisiert, bevor ein vollständiger Import oder eine Revision in Bimplus angelegt wird.
  • Die Zeit vom Öffnen bis zum Betrachten kann – je nach Inhalt und Dateigröße – bis zu 100-mal kürzer sein als beim herkömmlichen Import.
  • Auch im Dokumentenmanagement abgelegte IFC-Dateien lassen sich direkt anschauen.

Gerade für BIM-Koordinatoren und Projektleiter ist das ein echter Produktivitätsgewinn: Sie können schnell prüfen,

  • ob das Modell vollständig ist,
  • ob die Struktur plausibel wirkt,
  • ob es sinnvoll ist, die Datei in die laufende Koordination zu überführen.

3.3. Praxisszenario: Clash-Checks vorbereiten

Ein typisches Beispiel aus einem Generalunternehmer oder Planungsbüro:

  • Der TGA-Planer liefert ein aktualisiertes IFC-Modell.
  • Der BIM-Koordinator öffnet das Modell zunächst im Allplan Cloud Viewer.
  • Erst wenn klar ist, dass das Modell richtig strukturiert ist, wird eine Revision in Bimplus erzeugt und das Modell vollständig eingespielt.
  • Anschließend erfolgen Clash-Checks und Modellvergleiche mit den bereits bearbeiteten Fachmodellen.

Dadurch werden unnötige Datenimporte vermieden und die Modellqualität bereits vor dem eigentlichen Kollisions-Checking abgesichert.

4. Zusammenarbeit im Alltag: Vom Büro bis zur Baustelle 4.0

Die große Stärke der Allplan Cloud Services zeigt sich im täglichen Zusammenspiel der Projektbeteiligten – vom Architekturbüro über den Tragwerksplaner bis hin zum Bauunternehmen.

4.1. Multi-User-Workflows und verteilte Teams

Mit den integrierten Multi-User-Funktionen können Teams:

  • gleichzeitig am selben Projekt arbeiten,
  • Rechte und Rollen klar definieren (z. B. wer welche Bauteile bearbeiten darf),
  • Konflikte in der Modellbearbeitung reduzieren.

Gerade im deutschsprachigen Raum mit vielen mittelständischen Büros und Bauunternehmen ist das relevant: Niederlassungen, Partnerbüros und externe Fachplaner arbeiten in einer gemeinsamen Cloud-Umgebung, ohne komplizierte VPN-Lösungen.

4.2. Dokumenten- und Planmanagement ohne E-Mail-Chaos

Die Allplan Cloud bündelt auch das Dokumentenmanagement und die Planverteilung:

  • Pläne werden zentral verwaltet und mit klaren Versionsständen versehen.
  • Projektbeteiligte erhalten gezielten Zugriff auf aktuelle Zeichnungen und Modelle.
  • Veraltete Planstände auf der Baustelle werden damit deutlich unwahrscheinlicher.

Für die digitale Baustelle bedeutet das: Bauleiter und Poliere greifen über Tablet oder Notebook auf immer aktuelle Informationen zu – eine Grundvoraussetzung für verlässliche KI-gestützte Baufortschrittskontrollen in der Zukunft.

4.3. BIM-Kollaboration als Basis für KI

Auch wenn Allplan Cloud selbst nicht als „KI-Tool“ vermarktet wird, ist es ein entscheidender Datenlieferant für alle künftigen KI-Anwendungen auf der Baustelle 4.0:

  • Sauber strukturierte Modelle und Dokumente lassen sich mit KI-Algorithmen auf Kollisionen, Normverstöße oder Optimierungspotenziale prüfen.
  • Projektverläufe können analysiert werden, um Termin- und Kostenprognosen zu verbessern.
  • Wiederkehrende Abläufe (z. B. Model-Checks, Plausibilitätsprüfungen) lassen sich perspektivisch teilautomatisieren.

Ohne eine solche Cloud-BIM-Basis bleibt KI meist auf Insellösungen beschränkt. Mit Allplan Cloud hingegen lassen sich Daten aus Planung, Ausführung und später auch Betrieb zusammenführen.

5. Konkrete Mehrwerte für deutsche und österreichische Bauunternehmen

Was bedeutet das alles im praktischen Projektalltag – gerade für Unternehmen in Deutschland und Österreich, die den nächsten Schritt in Richtung digitale Baustelle und KI gehen wollen?

5.1. Schnellere Entscheidungen, weniger Nachträge

  • Durch schnelle Modellansichten mit dem Allplan Cloud Viewer können Modelle frühzeitig geprüft werden.
  • Fehler und Missverständnisse zwischen Planungspartnern werden reduziert.
  • Konflikte werden vor der Ausführung erkannt – und nicht erst auf der Baustelle, wo sie teuer werden.

5.2. Bessere Zusammenarbeit mit Nachunternehmern und Partnern

  • Offene Formate wie IFC werden direkt unterstützt – wichtig für OPEN BIM-Strategien.
  • Bauunternehmen können Modelle aus verschiedenen Systemen zentral in Bimplus koordinieren.
  • Statements aus der Praxis bestätigen die Vorteile: Modellbasiertes Bauen mit BIM wird als „übersichtlich und schnell“ wahrgenommen, wenn die richtige Plattform genutzt wird.

5.3. Schrittweise Transformation statt Big Bang

Viele Unternehmen scheuen noch den Sprung in die vollständige Digitalisierung. Die Allplan Cloud eignet sich besonders gut für einen inkrementellen Einstieg:

  1. Zunächst Allplan Subscription und Cloud-Dienste einführen.
  2. Projekte weiterhin klassisch planen, aber die Modellkoordination in die Cloud verlagern.
  3. Nach und nach interne Prozesse (Planmanagement, Kollisionsprüfungen, Dokumentation) in die Cloud überführen.
  4. Perspektivisch KI-Funktionen ergänzen, etwa für automatisierte Checks oder Auswertungen.

So wird aus einem klassischen Planungsbüro oder Bauunternehmen schrittweise ein digital arbeitendes Unternehmen, das für kommende Entwicklungen – von automatisierten Modellprüfungen bis zu KI-gestützten Bauzeitprognosen – gut gerüstet ist.

6. Fazit: Allplan Cloud als strategische Brücke zur KI-Baustelle

Die Einführung der Allplan Cloud Services mit integriertem Allplan Cloud Viewer ist mehr als ein Produktausbau. Für Planungsbüros, Ingenieure und Bauunternehmen im DACH-Raum ist sie eine strategische Brücke:

  • von lokal gespeicherten Dateien hin zu zentrale, cloudbasierten BIM-Daten,
  • von reinen CAD-Prozessen hin zu durchgängigen Design-to-Build-Workflows,
  • von isolierten Projektinseln hin zu vernetzter Zusammenarbeit und datengetriebener Projektsteuerung.

Im Rahmen unserer Serie „KI in der deutschen Bauindustrie: Baustelle 4.0“ wird deutlich: Wer KI sinnvoll einsetzen will, muss heute in Datenqualität, Cloud-Kollaboration und offene BIM-Workflows investieren. Genau dort setzt Allplan Cloud an – und macht den Weg frei für die nächste Stufe: automatisierte Prüfungen, intelligente Auswertungen und perspektivisch selbstlernende Systeme im Bauprozess.

Wenn Sie Ihre Projekte künftig schneller, sicherer und transparenter abwickeln möchten, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, Ihre eigenen Workflows zu hinterfragen: Wo liegen heute noch Medienbrüche? Welche Daten werden nicht konsequent im Modell abgebildet? Und wie könnte eine Cloud-BIM-Plattform wie Allplan Cloud Ihnen helfen, den Schritt zur echten Baustelle 4.0 zu gehen?