Green IT und KI-Baustelle 4.0: Wie ALLPLAN vorangeht

KI in der deutschen Bauindustrie: Baustelle 4.0By 3L3C

Green IT wird zur Basis für KI und digitale Baustellen. Anhand des Beispiels ALLPLAN zeigen wir, wie nachhaltige IT konkrete Einsparungen bringt und Baustelle 4.0 stärkt.

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Green IT und KI-Baustelle 4.0: Wie ALLPLAN vorangeht

Digitale Baustellen, KI-gestützte Planung und BIM werden derzeit in der Bau- und Infrastrukturbranche intensiv diskutiert. Was dabei oft unter dem Radar läuft: Ohne nachhaltige, effiziente IT-Infrastruktur – Green IT – bleibt die Vision der Baustelle 4.0 Stückwerk. Genau hier setzt das Beispiel ALLPLAN an und zeigt, wie sich ökologische Verantwortung, soziale Wirkung und digitale Transformation verbinden lassen.

Im Rahmen einer langjährigen Kooperation mit AfB social & green IT hat ALLPLAN zwischen 01.01.2022 und 19.07.2024 insgesamt 579 ausrangierte IT- und Mobilgeräte einer nachhaltigen Weiterverwendung zugeführt. Das Ergebnis: deutliche Einsparungen bei Energie, Wasser und CO₂ – und ein praktisches Vorbild für Bauunternehmen, die ihre IT auf Zukunft und KI-Einsatz ausrichten wollen.

In diesem Beitrag zeigen wir:

  • warum Green IT zur Grundvoraussetzung für KI in der Bauindustrie und digitale Baustellen wird,
  • welche Kennzahlen und Effekte ALLPLAN durch die Partnerschaft mit AfB erzielt,
  • welche konkreten Schritte Bauunternehmen und Planungsbüros jetzt gehen können,
  • und wie Sie Green IT strategisch mit Ihrer KI- und BIM-Roadmap verbinden.

1. Warum Green IT zur Grundlage der Baustelle 4.0 wird

Die Serie „KI in der deutschen Bauindustrie: Baustelle 4.0“ dreht sich um Themen wie KI-gestützte Projektplanung, Sicherheitsüberwachung per Computer Vision oder automatisiertes Ressourcenmanagement. All diese Use Cases haben eines gemeinsam: Sie benötigen leistungsfähige, vernetzte IT-Systeme – vom Rechenzentrum über Cloud-Plattformen bis hin zu mobilen Endgeräten auf der Baustelle.

Ressourcenhunger der Digitalisierung

KI-Anwendungen, BIM-Modelle und 4D/5D-Simulationen erzeugen enorme Datenmengen:

  • hochauflösende 3D-Modelle,
  • Sensordaten von Baustellen (IoT),
  • Videostreams für Sicherheits- und Fortschrittsüberwachung,
  • Kollaborationsdaten aus cloudbasierten CDE-Plattformen.

Ohne bewussten Umgang mit Hardware und Energieverbrauch droht der digitale Fortschritt die ökologische Bilanz von Bauprojekten zu verschlechtern – ein Widerspruch zu ESG-Zielen und Nachhaltigkeitsanforderungen aus Politik, Förderprogrammen und Auftraggeberseite.

Green IT sorgt hier für den Ausgleich:

  • längere Nutzungsdauer von Geräten,
  • ressourcenschonende Beschaffung und Entsorgung,
  • geringerer Energieverbrauch in Betrieb und Rechenzentren,
  • klar nachweisbare CO₂-Einsparungen für Nachhaltigkeitsberichte.

Damit wird Green IT zum strategischen Enabler von KI und BIM – nicht nur ein „nice to have“ für das Image.

2. Das Beispiel ALLPLAN: 579 Geräte, echte Wirkung

ALLPLAN, als führender Anbieter von BIM-Lösungen für Architektur, Ingenieurbau und Infrastruktur, hat seine internen IT-Prozesse konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. In Kooperation mit AfB social & green IT, Europas größtem gemeinnützigem IT-Unternehmen, wurden ausrangierte Geräte nicht einfach entsorgt, sondern professionell aufbereitet oder recycelt.

Zwischen 01.01.2022 und 19.07.2024 wurden:

  • 579 IT- und Mobilgeräte mit einem Gesamtgewicht von 3,6 Tonnen bearbeitet,
  • 69 % der Geräte nach sicherer Datenlöschung und technischer Überarbeitung wiedervermarktet,
  • der Rest fachgerecht recycelt.

Das daraus resultierende Wirkungszertifikat belegt Einsparungen von:

  • 63.841 kWh Energie,
  • 245.913 Litern Wasser,
  • 491.528 kg CO₂-Emissionen.

Diese Zahlen sind mehr als nur beeindruckende Kennwerte für einen Nachhaltigkeitsbericht – sie zeigen, welches Potenzial gerade in der verlängerten Nutzung und Wiederaufbereitung von IT steckt.

„Die Zusammenarbeit mit AfB zeigt deutlich, wie wichtig der bewusste Umgang mit IT-Hardware ist. Wir werden auch in Zukunft auf nachhaltige Lösungen setzen, um unseren ökologischen Fußabdruck weiter zu reduzieren.“
– Markus Gallenberger, Chief Marketing and Sales Enablement Officer bei ALLPLAN

3. Verbindung von Green IT, BIM und KI in der Baupraxis

Für viele Bauunternehmen stellt sich die Frage: Was hat das konkret mit meinen Projekten, meinen Baustellen und meinen KI-Plänen zu tun? Die Antwort: sehr viel. Denn jede KI-Anwendung und jedes BIM-Projekt hängt direkt von der zugrunde liegenden IT-Landschaft ab.

3.1 Digitale Baustelle: Ohne zuverlässige Geräte keine Datenqualität

Auf der Baustelle 4.0 sind Smartphones, Tablets, Laptops, Drohnen und Sensoren zentrale Datenlieferanten. Werden diese Geräte:

  • sinnvoll ausgewählt,
  • professionell gewartet,
  • und am Lebensende nachhaltig weiterverwendet oder recycelt,

entstehen nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche und operative:

  • geringere Total Cost of Ownership durch längere Nutzungsdauer,
  • höhere Zuverlässigkeit der Hardware (wichtig für KI-Anwendungen in Echtzeit),
  • besser planbare Ersatzbeschaffung und weniger Ausfallzeiten.

3.2 BIM-Integration und Datenstrategien

BIM-Modelle sind in vielen Unternehmen der Datenkern für KI-Lösungen – etwa für:

  • automatisierte Mengenermittlung und Kostenprognosen,
  • simulationsgestützte Baustellenlogistik,
  • KI-gestützte Variantenuntersuchungen zur CO₂-Optimierung.

Damit diese Anwendungen skalieren, braucht es eine IT-Landschaft, die:

  • leistungsfähige Workstations und Server effizient nutzt,
  • Cloudressourcen intelligent skaliert,
  • und Datenhaltung sowie Backups energiesparend organisiert.

Green IT bedeutet hier konkret:

  • Einsatz energieeffizienter Server- und Speichertechnologien,
  • konsequente Virtualisierung,
  • Nutzung von Rechenzentren mit hohem Anteil erneuerbarer Energien,
  • strukturierte Ausmusterung und Wiederverwertung ausgedienter Hardware nach klaren Prozessen.

3.3 KI in der Bauindustrie: Rechenleistung bewusst steuern

Ob KI-gestützte Bauablaufplanung, Bildanalyse für Sicherheitsüberwachung oder predictive Maintenance von Geräten – KI-Modelle benötigen hohe Rechenleistung. Unternehmen können ihren ökologischen Fußabdruck deutlich verbessern, wenn sie:

  • Nutzung optimieren: Trainingsphasen und rechenintensive Analysen in energieärmere Zeiten legen,
  • Modelle effizient gestalten: kleinere, spezialisierte Modelle statt überdimensionierter Allzweck-KI einsetzen,
  • Hardware länger nutzen: Workstations und Server durch Upgrades und Refurbishment verlängert nutzen,
  • Altgeräte kontrolliert abgeben: an Partner, die Daten sicher löschen und Hardware wiederaufbereiten.

Genau hier zeigt das Beispiel ALLPLAN, wie eine systematische Green-IT-Strategie aussehen kann.

4. Konkrete Handlungsempfehlungen für Bauunternehmen

Wie lässt sich Green IT im eigenen Unternehmen verankern – und gleichzeitig die Basis für KI und digitale Baustellen stärken? Nachfolgend ein praxisnaher Fahrplan.

4.1 Bestandsaufnahme: Wo stehen Sie heute?

Starten Sie mit einer ehrlichen Analyse Ihrer IT-Landschaft:

  • Wie viele Geräte sind im Einsatz (Büro, Baustelle, Lager)?
  • Wie alt sind Server, Workstations, Laptops, Tablets, Smartphones?
  • Gibt es definierte Lebenszyklen für Hardware (Beschaffung, Nutzung, Ausmusterung)?
  • Wie werden Daten bei Altgeräten heute gelöscht – wer ist verantwortlich?
  • Welche Kennzahlen zum Energieverbrauch der IT sind bekannt?

Diese Bestandsaufnahme bildet die Basis für gezielte Maßnahmen und später für messbare Erfolge.

4.2 Leitlinien und Prozesse definieren

Entwickeln Sie unter Einbindung von IT, Geschäftsführung und Nachhaltigkeitsverantwortlichen klare Green-IT-Grundsätze, z. B.:

  • Verlängerung der Nutzungsdauer durch Wartung, Upgrades und Refurbishment,
  • klare Kriterien, wann ein Gerät ersetzt werden muss – und wann nicht,
  • zentral dokumentierte Prozesse für Datensicherheit und Datenlöschung,
  • Vorgaben zur Beschaffung energieeffizienter Hardware.

Fixieren Sie diese Leitlinien in Richtlinien oder IT-Standards, die in Projekten und auf Baustellen gelten.

4.3 Partner für Wiederaufbereitung und Recycling einbinden

Das ALLPLAN-Beispiel zeigt den Nutzen eines spezialisierten Partners:

  • professionelle Datenlöschung nach anerkannten Standards,
  • technische Prüfung und Reparatur der Geräte,
  • Wiedervermarktung funktionsfähiger Hardware,
  • fachgerechtes Recycling wertvoller Rohstoffe.

Durch solche Kooperationen entstehen sozial-ökologische Effekte:

  • Schonung von Ressourcen und Reduktion von Elektroschrott,
  • Schaffung inklusiver Arbeitsplätze (z. B. in inklusiven IT-Betrieben),
  • nachweisbare Impact-Kennzahlen, die in ESG- und Nachhaltigkeitsberichte einfließen.

4.4 Green IT mit Ihrer KI- und BIM-Roadmap verknüpfen

Green IT sollte kein isoliertes Projekt sein, sondern fester Bestandteil Ihrer Digitalstrategie:

  • Verknüpfen Sie Hardware-Beschaffungsentscheidungen direkt mit geplanten KI- und BIM-Anwendungen.
  • Legen Sie fest, welche Geräte für welche KI-Workloads genutzt werden und wie deren Lebensdauer maximiert werden kann.
  • Integrieren Sie Energie- und CO₂-Kennzahlen Ihrer IT in die Projektkalkulation – insbesondere bei öffentlichen Ausschreibungen mit Nachhaltigkeitskriterien.
  • Nutzen Sie die frei werdenden Mittel durch effizientere IT für Investitionen in KI-Pilotprojekte, Schulungen und BIM-Kompetenzaufbau.

5. Green IT als Wettbewerbsvorteil in der KI-getriebenen Bauwelt

In den kommenden Jahren werden Bauunternehmen verstärkt an ihrem Beitrag zu Klimaschutz, Ressourceneffizienz und sozialer Verantwortung gemessen – von Auftraggebern, Investoren und Fachkräften gleichermaßen.

Das Beispiel ALLPLAN verdeutlicht:

  • Green IT ist messbar (kWh, Liter Wasser, kg CO₂),
  • Green IT ist skalierbar (von Einzelprojekten bis zur Konzernstrategie),
  • Green IT stärkt das Vertrauen von Kunden und Partnern in die digitale Kompetenz eines Unternehmens.

Für die Baustelle 4.0 bedeutet das: Wer heute seine IT nachhaltig aufstellt, schafft die Basis, um KI-Anwendungen sicher, leistungsfähig und verantwortungsvoll einzusetzen – von der digitalen Planung bis zur vernetzten Bauausführung.

Nächste Schritte für Ihr Unternehmen

  1. Starten Sie noch in diesem Quartal mit einer Green-IT-Bestandsaufnahme.
  2. Definieren Sie Richtlinien für Beschaffung, Nutzung und Ausmusterung von Hardware.
  3. Suchen Sie einen Partner für Refurbishment und Recycling, der Ihnen transparente Wirkungskennzahlen liefert.
  4. Verknüpfen Sie diese Maßnahmen mit Ihrer KI- und BIM-Strategie – insbesondere mit geplanten Pilotprojekten auf der digitalen Baustelle.

Die Frage ist nicht mehr, ob KI in der Bauindustrie zum Standard wird. Entscheidend ist, wie nachhaltig dieser Wandel gestaltet wird. Green IT ist dabei einer der stärksten Hebel – und das Beispiel ALLPLAN zeigt, dass ökonomische, ökologische und soziale Vorteile sich dabei nicht ausschließen, sondern gegenseitig verstärken.

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